TEIL 2 – Virtuelle Verbrecherwelt: Wenn KI und Cybercrime sich treffen | Zwischen digitaler Herausforderung und technologischer Verteidigung

Geschrieben am 20.10.2023 von:

Noureddine Jerbi


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Trotz der Gedanken, die vielleicht nach unserem letzten Beitrag aufgekommen sind, sollten wir erkennen, dass die Künstliche Intelligenz nicht nur erhebliche Risiken für die Cybersicherheit, sondern darüber hinaus durchaus auch Vorteile mit sich bringen kann. Heute verschaffen wir uns einen Überblick darüber, wie diese revolutionäre Technologie ein mächtiges Werkzeug sein kann, um unsere digitale Sicherheit zu stärken.

Künstliche Intelligenz kann den Bereich der Cybersicherheit verändern, indem sie die Fähigkeit zur Bedrohungserkennung und -prävention erheblich verbessert. Durch die Kompetenz, große Datenmengen zu analysieren, können KI-Systeme Anomalien erkennen und gezielter auf Angriffe reagieren. Automatisierung durch KI spielt auch eine entscheidende Rolle bei Aufgaben wie Schwachstellen-Scans und Patch-Management, indem Systeme und Netzwerke automatisch auf Schwachstellen gescannt werden. Anschließend können Patches oder Sicherheitsupdates empfohlen und priorisiert werden. Somit haben Sicherheitsexpertinnen und -experten die Möglichkeit, sich auf wichtigere Aufgaben zu konzentrieren.

Darüber hinaus kann KI ihre Vorhersagemodelle auch nutzen, um Anzeichen potenzieller Zero-Day-Schwachstellen, die eine der größten Bedrohungen für Organisationen darstellen (weil für diese Schwachstellen keine Patches verfügbar sind) zu erkennen. Dadurch übertrifft sie den beschränkten Ansatz der herkömmlichen Schwachstellen-Scanner, die lediglich auf eine Datenbank bekannter Schwachstellen und Sicherheitslücken zurückgreifen können. Dasselbe gilt auch für die Erkennung neuer und aufkommender Malware. Während gängige Antivirensoftware sich auf bekannte Malware-Signaturen verlässt, nutzen KI-Sicherheitslösungen fortschrittliche Algorithmen des maschinellen Lernens, um das Verhalten von Dateien und Programmen zu analysieren, was es ermöglicht, auch neue und unbekannte Malware-Varianten zu erkennen.

Ein weiterer Pluspunkt von KI-basierten Sicherheitslösungen besteht darin, dass sie in der Lage sind, aus vergangenen Angriffsmustern zu lernen und ihre Erkennungsmodelle dynamisch anzupassen, um potenzielle Bedrohungen in Echtzeit zu erkennen und umgehend die geeigneten Maßnahmen, wie z.B. die Isolierung betroffener Systeme oder die Blockierung böswilliger Aktivitäten, zu ergreifen. Dadurch kann potenziell auch das Zeitfenster für Angreifer verkleinert werden und es ist möglich, die Auswirkung eines eventuellen Sicherheitsvorfalls zu begrenzen.

In diesem Zusammenhang ist letztlich noch zu betonen, dass die menschliche Expertise (wie in vielen anderen Bereichen auch) weiterhin unerlässlich ist, da die KI wie jede andere Technologie ihre eigenen Schwachstellen hat und beispielsweise „False Positives“ (irrtümliche Meldungen von Sicherheitsbedrohungen) auslösen kann. Daher kann die Sicherheitsstrategie einer Organisation nur durch eine iterative Zusammenarbeit zwischen KI und Sicherheitsexpertinnen und -experten optimiert werden. Während KI die Effizienz und die Geschwindigkeit der Bedrohungserkennung verbessert, bringt die menschliche Expertise also das erforderliche kritische Denken, die Erfahrung und das Verständnis für den Kontext ein.

In jedem Fall ist es aber auch von entscheidender Bedeutung, die ethischen und rechtlichen Überlegungen zum Einsatz von KI zu berücksichtigen sowie Transparenz und Datenschutz zu gewährleisten. Darauf werden wir in kommenden Beiträgen weiter eingehen!

Du kannst und möchtest nicht bis zum nächsten Newsletter warten, sondern sofort mehr Informationen zu diesem Thema erhalten? Dann schau doch einfach in unserem Blog vorbei. Dort findest du unsere Beitragsreihe „Künstliche Intelligenz | Anwendungsfelder & Anwendungstipps“. Hier kommst du direkt zum ersten Teil.


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